Seitenbänder

 

 

Bei einer Kniegelenksverdrehung z.B. beim Sport können neben den Kreuzbändern auch das Innen- oder Außenband reißen. Dies geschieht selten isoliert, sondern meistens zusammen mit einem Kreuzbandriß. Das Außenband ist eher betroffen wenn das Knie in ein O-Bein abweicht, das Innenband eher bei einer Verdrehung in X-Beinrichtung.

Für eine optimale Behandlung ist eine frühzeitige Untersuchung mittels MRT entscheidend wichtig. Während Verletzungen des Innenbandes in den meisten Fällen ohne Operation, aber mit einer Schienenversorgung behandelt werden können, muss eine Außenbandruptur immer operativ versorgt werden.

 

Akute Refixation

Reißt das Außenband, oder auch in wenigen Fällen das Innenband direkt am Knochen ab kann es dort über einen offenen Schnitt mit speziellen Fadenankern wieder befestigt werden. Dies ist v.a. dann wichtig, wenn noch zusätzliche Bandverletzungen vorliegen.

 

Außen- / Innenbandplastik

Reißt das Außenband nicht direkt am Knochen oder wurde anfänglich eine Außenbandruptur übersehen, bleibt eine Instabilität des Kniegelenkes welche operativ behandelt werden muss. Gleiches gilt für eine insuffizient ausgeheilte Innenbandruptur. Wie bei den Kreuzbändern können die Seitenbänder mit körpereigenen Sehnen ersetzt werden. Hier kommen v.a. die Semitendinosus- und Grazilissehne in Betracht. Je nachdem, ob zusätzlich noch weitere kleine Bandstrukturen neben den Haupt-Seitenbändern (postermediale und posterolaterale Ecke) verletzt sind erfolgen die Ersatzplastiken in unterschiedlichen anatomischen Techniken, um alle geschädigten Bandanteile zu ersetzen. Diese Eingriffe werden offen durchgeführt.

 

Nach der Operation erfolgt für 6 Wochen eine Teilbelastung an Unterarmgehstützen sowie eine äußere Stabilisierung mit einer beweglichen Orthese. Wie beim Kreuzbandersatz sind Bürotätigkeiten nach 2-4 Wochen und körperlich anstrengende Tätigkeiten nach ca. 12-16 Wochen wieder möglich. Die volle sportliche Belastbarkeit ist in der Regel nach 6-9 Monaten wieder gegeben.