Meniskusverletzungen

 

 

 

Einrisse des Innen- und Aussenmeniskus können entweder im Rahmen eines akuten Verdrehtraumas wie z.B. bei Sportverletzungen auftreten oder sie sind degenerativer Natur und treten schleichend auf. Erstere kommen hauptsächlich bei jungen Patienten vor und können mit Bandverletzungen wie dem Innenbandriß oder der vorderen Kreuzbandruptur in Kombination auftreten. Es kommt hierbei zu einem unmittelbaren Schmerzereignis im entsprechenden Gelenkspalt und ggf. auch bei Abriss von Teilen des Meniskus zu einer Gelenkblockade. Die degenerativen Rissbildungen kommen häufiger bei älteren Patienten vor und führen zu schleichend zunehmenden Schmerzen über einem Gelenkspalt, wobei die Schmerzen vor allem unter Belastung auftreten. Auch berichten die Patienten zum Teil von einem Einklemmungsgefühl bzw. einem Instabilitätsgefühl.

Die genaue Darstellung des Meniskusrisses sollte durch eine Kernspintomographie (MRT) erfolgen, um die Art des Rissesund auch die Art der Behnadlung genau festlegen zu können. Wichtig ist hier den sogenannten Wurzelabriss insbes. am Innenmeniskushinterhorn zu detektieren bzw. im Falle einer nicht eindeutigen Untersuchung den Meniskusriß vom ausgedehnten Knorpelschaden abzugrenzen.

Bis auf wenige Ausnahmen besteht bei eindeutigen Meniskusrissen und entsprechender Klinik die Indikation zur arthroskopischen Meniskussanierung. Bei jungen Patienten kann die Indikation auch bei fehlender Klinik gestellt werden, da der Meniskuseinriß mit dem Laufe der Zeit zunimmt und v.a. die mechanische Unebenheit im Gelenk zu einem Knorpelabrieb und somit im schlechtesten Fall zur Arthrose führt.

 

Meniskusteilresektion

Bei der arthroskopischen Meniskusteilresektion wird so viel wie nötig und so wenig wie möglich Meniskus entfernt, um möglichst viel Funktion des Meniskus zu erhalten. Hier ist v.a. darauf zu achten, dass instabile Meniskusanteile reseziert werden.

 

Nach der Operation darf der Patient unmittelbar voll belasten, wobei Unterarmgehstützen für eine Woche zur Unterstützung verwendet werden sollten. Um eine Schwellneigung postoperativ zu verhindern, sind die Patienten angehalten, 4 Wochen auf kniebelastenden Sport zu verzichten.

 

Meniskusnaht

Eine Meniskusnaht wird immer dann durchgeführt, wenn die Chance besteht, dass der Meniskusriss wieder verheilen kann wie bei einem Korbhenkelriß oder Längsrissen. Dies ist hauptsächlich bei Einrissen nahe der Basis/Gelenkkapsel möglich, da hier der Meniskus noch durchblutet ist. Hier wird bei jüngeren Patienten die Indikation sehr großzügig gestellt, um möglichst viel Meniskusgewebe auf Dauer zu erhalten. Da auch hier mit der Zeit und unter Belastung der Riß zunehmen kann ist eine zeitnahe Versorgung essentiell, da ansonsten eine Naht nicht mehr möglich sein kann. Unterschiedliche Techniken und Instrumente ermöglichen es den Meniskus in jedem Bereich adäquat zu refixieren. Auch bei kompletten Abrissen an der Meniskuswurzel werden diese am Knochen wieder befestigt.

 

Nach einer Meniskusnaht muss der Patient je nach Ausdehnung des Risses und der Stabilität 4-6 Wochen Unterarmgehstützen verwenden, eine Orthese mit 90°-Limitierung tragen und für 12-16 Wochen auf Sport verzichten. Auch schwere körperliche Arbeit ist in diesem Zeitraum nicht möglich.